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 Das neue Album HAVA vom vierköpfigen Ensemble OLIVINN verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes eine musikalische Wiederbelebung! 

Das Markenzeichen von OLIVINN; ein Unikat aus transkultureller Musik zwischen Anatolien und Europa erweitert sich nun zu einem großen Atemruf der Natur und die Suche nach mehr Versöhnung und Vergebung miteinander. 

Die entstandenen Titel sind eine Zurückbesinnung und zugleich Liebeserklärung an Mutter Erde und auch an die Göttin des Sonnenaufgangs „Anatolia“. 
Erhältlich ist HAVA ausschließlich online auf allen gängigen Musikportalen.

 https://www.olivinn.com/musik/

 

 SIEBEN HÜGEL- YEDI TEPE für Streichorchester

UA- 15. Juli 2023 Villa Hügel (150-jähriges Jubiläum)

Folkwang Kammerorchester Essen

unter der Leitung von Johannes Klumpp

 

https://kulturkenner.de/veranstaltungen/open-air-konzert-des-folkwang-kammerorchester-essen-an-der-villa-huegel

 

 

PREMIERE "DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN"

ein inszeniertes Märchenkonzert von SINEM ALTAN

(Musik & Fassung & Regie) 8. Januar 2023 im Atze Musiktheater

https://atzeberlin.de/repertoire/das-tapfere-schneiderlein/

 

 

Das preisgekrönte Märchenkonzert

"KELOĞLAN UND DIE 40 RÄUBER" zu Gast bei der Volksoper Wien 2022-2023

https://www.volksoper.at/volksoper_wien/information/news_neuigkeiten/Ein_Maerchenkonzert_im_Dezember.de.php

 

 

 

AŞKIM BEETHOVEN, MEINE LIEBE -

ein ganz besonderes Konzertprojekt über Beethovens Pastorale Sinfonie für die ganze Familie mit Ensemble OLIVINN und dem Rundfunksinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Steffen Tast, Februar 2020 im großen Sendesaal des RBB

https://www.rsb-online.de/konzerte/23-2-20-familienkonzert/

 

 

 

Uraufführung des neuen Kammermusikwerkes für ZAFRAAN ENSEMBLE & BABYLON ORCHESTRA BERLIN

"MED-CEZIR / EBBE und FLUT" am 3. Oktober 2019 in der Volksbühne Berlin unter der Leitung von Titus Engel

-im Rahmen des Match Cut Festival

https://zafraanensemble.com/en/news/match-cut-festival-an-der-volksbuehne-berlin/

 

 

 

Was Schuberts Winterreise mit Anatolien zu tun hat

Sinem Altan im Gespräch mit Britta Bürger

Podcast zum Nachhören bei Deutschlandfunkkultur

Sie galt als musikalisches Wunderkind. Bereits mit elf Jahren begann Sinem Altan ihr Studium an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin, zog dafür von Ankara nach Berlin. Heute verbindet die 32-Jährige Musik des Abend- und Morgenlandes.

Mit elf Jahren bewarb sie sich an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin - und wurde angenommen, obwohl sie fast kein Deutsch sprach und in der türkischen Hauptstadt Ankara lebte. Dort galt Sinem Altan als musikalisches Wunderkind, das neben der Klavierausbildung auch Komposition lernte, seit es sieben war. Heute, mit 32 Jahren, lebt die Deutsch-Türkin immer noch in Berlin und hat als Komponistin wie Interpretin zahlreiche Preise eingeheimst. Sinem Altans künstlerisches Thema ist die Begegnung von Musiken des Abend- und des Morgenlands:

"Für mich ist genau an dieser Stelle dieser Dialog und auch diese veränderte Wahrnehmung total wichtig, weil genau dann in dieser sogenannten Fusion - oder ich sage auch immer Umarmung der beiden Musikrichtungen - etwas passiert, was auch ein Verständnis von einem Begriff wie Kunstlied von heute entstehen lassen kann."

Musizieren in der Einwanderungsgesellschaft

Und diese "Umarmung" unterschiedlicher Musikstile hat für Sinem Altan gerade in Einwanderungsgesellschaften eine Bedeutung, die über das Musikalische hinausgeht:

"Dieses Neue hat etwas auszusagen auch über die Gegenwart von Europa, von Deutschland, weil diese Geschichten der Menschen, die hierher kommen und etwas mitbringen, sicherlich einen enormen Einfluss haben. Es ist vielleicht sehr weit hergeholt, aber wenn man die Migrationsgeschichten nach USA sich anschaut und wie sich da die Musikkulturen dadurch verändert haben, dann ist dieser Weg sicherlich in Deutschland überhaupt nicht weit."

Ihre besondere Liebe gilt den Liedern von Franz Schubert, die sie in musikalischen Dialog mit der Volksmusik ihrer anatolischen Heimat bringt:

"Was ist an Schubert, was für mich Heimat bedeutet? Und da finde ich dieses ewige Wandern in Schuberts Musik und das Ankommen oder das ankommen Wollen, hat mich schon sehr lange beschäftigt. Und besonders in der ‚Winterreise‘ kommt diese einsame Reise mir sehr nah, was auch in anatolischen Volksliedern und Steppenliedern auch behandelt wird."

Es geht nicht um Herkunft, sondern um Haltung

Mit ihrer Verbindung von Franz Schuberts Musik und anatolischen Volksweisen hat Sinem Altan in Berlin allerhöchstes Interesse geweckt, beim damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck:

"Damals haben wir Schuberts ‚Forelle‘ mit einem Schwarzmeer-Volkslied kombiniert und das fand er ungeheuer wichtig auch für seine Einstellung insgesamt, dass es eben nicht um Herkunft, sondern um Haltung geht."

Und so spielte Sinem Altan im Januar 2017 mit ihrem Ensemble "Olivinn" bei der offiziellen Verabschiedung Joachim Gaucks im Schloss Bellevue vor den versammelten Spitzen von Staat und Gesellschaft. Spätestens da war das Wunderkind aus Ankara endgültig in Deutschland angekommen.

 

 

Frau Altan, wie geht Komponieren überhaupt?

Macht Komponieren einsam? Warum braucht unser Alltagswahnsinn mehr Keloglane? Wer ist das überhaupt? Und ist Märchenkonzert ein Genre? Sinem Altan über „Keloglan und die 40 Räuber“ und ihre transkulturelle Musik. 

So geht Mediterraneo: „Es war einmal im fernen Anatolien, noch vor langer Zeit, als die Kamele noch Nachrichten verkündeten und die Flöhe Haare frisierten, ein kleiner kahlköpfiger Junge namens Keloglan …“ Generationen von Großeltern erzählen Generationen von Kindern Geschichten, die so beginnen. In der Türkei, in Griechenland (da variiert der Name, je nach türkeifreundlicher Einstellung der Erzähler), in Süditalien. Im rosa Haus am Gürtel (vulgo Volksoper) wird sich am 4. Dezember kurz vor 11 Uhr vormittags die Komponistin und Pianistin Sinem Altan an den Flügel setzen und im Rahmen ihres Märchenkonzerts „Keloglan und die 40 Räuber“ mit genau den oben erwähnten Worten starten. Altan, in Ankara geboren, ist Musikalische Leiterin des Maxim Gorki Theaters in Berlin und hat mit Lotte de Beer mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet: für die „Bohème“-Produktion (2013) in der Kammeroper und „Tango Türk“ in Berlin, das Altan gemeinsam mit Kerem Can auch komponiert hat.

Warum gerade Keloglan?

 

Meine Lieblingsgeschichten, die ich als Kind vorgelesen bekommen habe, handelten von Keloglan. Da habe ich mich immer wieder verloren und fand es großartig, mit welcher Kraft, Selbstbewusstsein, Fantasie und Lässigkeit man im Leben zum Ziel kommen kann. Nach dem Motto: Ich will es, und ich mache es. Das ist die ganze Geschichte auf einen Satz komprimiert. (Lacht.)

Das ist Schlagzeilen-Journalismus vom Feinsten. Satz. Titel. Danke. Sie ersparen mir Arbeit.

Gerne. Keloglan ist so eine Station in meinem Leben, zu der ich mich immer wieder hingezogen fühle. Gerade in unserem jetzigen Alltag merke ich, dass es uns an der Kraft, Selbstverständlichkeit und Klugheit dieser Figur fehlt, und daher ist es schön, wenn man auf diese alten Erzählungen zurückgreifen kann – vor allem diese Geschichte mit den 40 Räubern, die ja in verschiedensten Formen existiert und über viele andere hinausragt.

Klassische treffen auf anatolische Instrumente

Verzeihen Sie meine Unwissenheit: Aber was ist überhaupt ein Märchenkonzert?

Ein Konzept, das genau zwischen Konzert, Hörspiel und Theater liegt. Ein Format, das auf die ursprüngliche Form von Geschichtserzählung zurückgreift. Es gibt einen Sprecher, der mit seinem Büchlein das Märchen vorträgt. Die Musik bereitet atmosphärisch entweder das vor, was gleich erzählt wird, oder sie greift das Erzählte auf, verwandelt es in Musik und führt es fort. Der Sprecher geht, wie die alten Erzähler im Dorf, in die Rollen, und wir haben eine Sängerin, die zwischen dem klassischen und dem anatolischen Gesang jongliert. Es gibt ein paar Jazznoten, Blechbläser, anatolische Instrumente, und durch die Wucht der Besetzung geht es in eine gewisse Big-Band-Richtung. Ich habe das Stück 2010 geschrieben und einen Trend ausgelöst, weil es danach viele solcher transkultureller Projekte gab (lacht), bei denen anatolische Instrumente mit klassischen zusammengekommen sind.

Eine andere Frage: Wie geht Komponieren überhaupt? Ist das nicht ein sehr einsamer Job?

Normalerweise ja. In meinem Fall aber, weil ich ja eine vom Theater und vom Mitmusizieren angefixte Person bin, fällt es mir schwer, die Einsamkeit zu erwischen. Das bedeutet, meine Kompositionsphasen finden während einer doch sehr vollen Alltagsbegleitung statt. Ich muss mir Ruhepunkte bewusst setzen, und das ist meistens abends, und da lasse ich dann Dinge entstehen. Diese Mischform gibt meinem Komponieren eine andere Dynamik. Meine Musik lebt von meinem vielseitigen Leben.

Was wollen Sie bei Ihrem Publikum erreichen?

Ich möchte, dass die Menschen sagen: Das ist eine Musiksprache, die ist nicht dies und nicht das, aber sie gefällt mir, und deswegen ist es auch erlaubt, genau diese Form zu machen, ohne dass man sie kategorisieren muss. (Lacht.)

 

 AKTUELLE AUSZEICHNUNGEN & STIPENDIEN

  • Garden State Film Festival New Jersey 2018 - Preis  und Buxtinale Film Festival Buxtehude 2018 -         Besondere Erwähnung der Jury "Frühlingskinder" von Zara Demet Altan                                                                                      Filmmusik: Sinem Altan & Begüm Tüzemen 2017
  • Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya, Istanbul 2016 (Auswärtiges Amt - Goethe Institut Istanbul)
  • Europäischer Komponistenpreis 2015 für „Hafriyat - Earthwork“ Orchesterwerk, Young Euro Classic 2015
  • Ikarus Preis 2014 für Spaghettihochzeit im Atze Musiktheater Musikalische Leitung & Arrangements
  • Junge Ohren Preis 2011 für „Keloglan und die 40 Räuber“ Märchenkonzert Sonderpreis für Komposition und Interpretation
  • Ikarus Preis 2010 für „Stadt der Hunde“, Singspiel Neuköllner Oper Composer in Residence 2008-2010 Neuköllner Oper
  • Jugend Komponiert Berlin & Brandenburg 1999-2000 1., 2., 3. Preis 

AKTUELLE WERKE

 

 

„Lose It!“ für Gesang, Baglama, Trompete, Klarinette, Violine, Cello, Kontrabass, Percussion und Klavier
Auftrag des Young Euro Classic 2017 

„ Kuruntu - Argwohn“ für Tuba, Cello und Marimba, 2017 

Auftrag von Alexander Scherf, Concerto Köln 

„Silik - Verwischt“ für Alt, Bariton, Bläserquintett und Schlagzeug, 2016 

Auftragswerk der Audi Sommerkonzerte 2016 unter der Leitung von Kent Nagano Vertonung des Gedichts Verwischt von Peter Truschner 

 

 

„Fliegenkönnen“ für Mezzosopran, Bass-Mey & Üctelli, Klavier und Percussion, 2016
Auftragswerk vom Goethe Institut Ankara zur Wiedereröffnung im April 2016 Aufführende: Ensemble Olivinn 

Hırçın - Widerspenstig für Streichquartett, 2015 

Uraufführung, Januar 2016
Auftragswerk des Felix Mendelsson Bartholdy Hochschulwettbewerbs 

"Hafriyat-Earthwork" für Orchester, 2015 

Im Rahmen des Young Euro Classic Festivals 2015 

Europäischer Komponistenpreis 2015 

"Die gute Stadt" Stadtoper für 250 Beteiligte, 2013-2015 Premiere: 13. Juni 2015, 19 Uhr, Auftragswerk Theater Freiburg 

„Beni Baglama - Don’t bind me“ Konzert für Baglama und Orchester, 2013 

Auftragswerk von LandesMusikRat Berlin im Rahmen der Veranstaltung "Instrument des Jahres-Baglama“, 2013, Uraufführung im Konzerthaus Berlin durch LJO Berlin unter der Leitung von Johannes Klumpp, Solist: Özgür Ersoy 

Lotus-Insel, 2012-2013 

Kurzoper für und mit Kindern, Opernsolisten und Kammerensemble im Rahmen des Projekts "fliegender Teppich" Auftragswerk von opus21musikplus unter der Leitung von
Konstantia Gourzi, 2013 

Keloglan und die Tochter des Sultans, 2011 

Märchenkonzert für Sängerin, Baglama-Duduk-Zurna Spieler, orientalische Percussion, Klavier (Sinem Altan), Blechbläserquintett (RSBrass), 2 Schlagzeuger und Sprecher
Aufführende: Ensemble Olivinn
Auftragswerk des Rundfunksinfonieorchesters Berlin (ROC), Familienkonzert 

„Keloglan und die 40 Räuber“ 2010 

Märchenkonzert für Sängerin (Sopran), Baglama-Duduk-Zurna Spieler, orientalische Percussion, Klavier, Blechbläserquintett, 2 Schlagzeuger und Sprecher Aufführende: Ensemble Olivinn
Auftragswerk des Rundfunksinfonieorchesters Berlin (ROC), Familienkonzert 

Junge Ohren Preis 2011  

Foto: André Wunstorf
Foto: André Wunstorf

 

SINEM ALTAN gewann  den Komponistenpreis 2015 mit ihrem Werk

 "Hafriyat - Earthwork" für großes Orchester  beim Festival

YOUNG EURO CLASSIC

im Konzerthaus Berlin 

 

Ein Auftragswerk von Young Euro Classic

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Foto: André Wunstorf
Foto: André Wunstorf





KARA: Die Debüt-CD des Ensemble Olivinn können Sie hier bestellen oder vorab reinhören.

 

Mehr über das Ensemble Olivinn erfahren Sie unter www.olivinn.com oder www.rimerecords.com.

 


Illustration: Erika Meurer
Illustration: Erika Meurer

















DIE GUTE STADT: Eine Stadtoper von Sinem Altan und Tina Müller (Premiere: 13. Juni 2015, 19 Uhr, Theater Freiburg)

Mehr über das Projekt Stadtoper erfahren. Tickets für die Premiere oder einen der weiteren Aufführungstermine bekommen Sie hier.

 


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